Die Entstehungsgeschichte

In den späten 50iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren tausende Jugendliche der Katholischen Jugend mit Begeisterung unterwegs und setzten sich für den Bau eines Jugend-Bildungshauses ein. Die Grundidee, die auf den damaligen Seelsorgeamtsleiter Dr. Edwin Fasching zurückgeht, wurde von Jugendseelsorger Anton Nenning weitergeführt und unterstützt.

Ende der 50iger Jahre war es dann soweit. Das Bildungshaus St. Arbogast mitsamt einem Gästehaus wurde nach den Plänen der Architekten Anton Rhomberg und Hans Feßler errichtet. An Maria Empfängnis, den 8. Dezember 1960, wurde die neue Bildungsstätte feierlich eröffnet. Einer der damaligen Aktivisten war August Christa.

Bereits wenige Jahre später, von 1967 bis 1969, ging der Ausbau weiter. Die Gästehäuser 2 und 3 sowie die Kapelle - geplant von Ingo Feßler - wurden errichtet. Sämtliche Gebäude wurden 1970 eröffnet, die Kapelle dem Hl. Geist geweiht.

August Christa leitete das Haus von 1960 bis 1989. Maßgeblich unterstützt wurde er dabei von Frauen des Werkes der Frohbotschaft Batschuns, die in den verschiedensten Bereichen des Hauses tätig waren.

1960 wurde das Bildungshaus und ein Gästehaus eröffnet.
In den 60iger Jahren.
Die Kapelle und zwei weitere Gästehäuser folgen Ende der 60iger Jahre.
Arbogast mit Blick ins damals noch grüne Rheintal.

Entwicklung von 1990 bis 2016

Dank neuer Methoden in der Erwachsenenbildung - etwa der Tendenz zu kleinen Gruppen - und der mittlerweile verdoppelten Anzahl an Veranstaltungen und Teilnehmer/innen kam das Bildungshaus in den 80iger Jahren an seine räumlichen Grenzen.

Mit erfreulichen Folgen: 1988 wurde ein zukunftsweisendes Statut verabschiedet, 1989 wurde Josef Kittinger zum Leiter des Hauses bestellt. 1991 bis 1993 entstand das Bildungshaus in seiner heutigen Form, geplant von den Architekten Hermann Kaufmann und Christian Lenz. 

Heutigen Qualitätstandards angepasst wurden auch die Gästehäuser. 1993 wurde das Jugendgästehaus außen renoviert, 1999 das Haus 2 und die Kapelle innen, 2005 das Haus 3, die Kapelle außen und der Kapellenplatz.

Vorerst letzter Schritt war die komplette Sanierung des Jugendgästehauses. Es wurde 2016 rundum erneuert und präsentiert sich nun als modernes, hochwertig ausgestattetes Heim für Kinder, Jugendliche und junge Familien.

Seit Oktober 2016 wird St. Arbogast von Daniel Mutschlechner geleitet.

ORF-Vorarlberg-Beitrag anlässlich dem 60-Jahr-Jubiläum von St. Arbogast im Dezember 2020

Generalsanierung 2022/2023

Während und nach der Corona-Pandemie 2020 bis 2022, in der das Haus erstmals in seiner Geschichte zeitweise schließen musste, wurde die Rechtsform zu einer GmbH & Co KG verändert und eine umfangreiche Generalsanierung vorbereitet. Diese wurde zwischen Herbst 2022 und Frühjahr 2023 umgesetzt – erneut geplant von Christian Lenz und dem Büro von Hermann Kaufmann.

Realisiert werden konnte das Sanierungsprojekt aufgrund einer großzügigen Spende einer Vorarlberger Industriellenfamilie, durch eine Förderung des Landes Vorarlberg und dank der tatkräftigen personellen und finanziellen Unterstützung der Diözese Feldkirch.

Von außen betrachtet behielt Arbogast auf den ersten Blick sein ursprüngliches Erscheinungsbild. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass der Westflügel des Hauptgebäudes um ca. einen Meter angehoben und ein Abfall- und Lagerhaus errichtet wurde. Die (tlw. neu entstandenen) Seminarräumlichkeiten erhielten eine moderne Kühlung und Belüftung. Der Kreativraum wanderte in den unteren Stock, wo auch neue Büroräumlichkeiten entstanden. Technisch wurden das Heiz- und Schließsystem sowie die Seminartechnik auf den neuesten Stand gebracht. Auch die, mittlerweile in die Jahre gekommene Küche und das Café Arbogast mit umfangreicher Zeitungsauswahl und Laden wurden erneuert. Die Kapelle wurde ausgemalt, die Holzdecke erneuert, die Beleuchtung ausgetauscht und ein Treppenlift installiert. Die Gästehäuser 2 und 3 wurden innen ebenfalls behutsam saniert. Mehr über die Generalsanierung 2023 lesen Sie hier.

Diese Umbaumaßnahmen garantieren auch in Zukunft einen schlichten, aber dennoch modernen Seminarbetrieb in Arbogast.

Von Sept. 2022 bis April 2023 wurde das Bildungshaus umfassend saniert.
Arbogast im August 2023 - nach erfolgreicher Generalsanierung.

Arbogast in Zahlen

Veranstaltungen 2019
Hauskurse und diözesane Veranstaltungen: 590 (davon Jugend: 321)
Gastveranstaltungen: 450
gesamt: 1040

Besucher*innen 2019
gesamt: 25.346
Hauskurse und diözesane Veranstaltungen: 15.894 (davon Jugend: 4.494)
Gastveranstaltungen: 9.452
Zwischen April und August 2020 konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg 216 Pflegerinnen und Pfleger aus Rumänien, der Slowakei, Kroatien und Ungarn beherbergen.

Verpflegungsleistungen 2019
Frühstück: 15.187
Mittagessen: 26.937
Abendessen: 16.207
gesamt: 58.331

Nächtigungszahlen 2019
Anzahl Zimmer: 58
Anzahl Betten (ohne Zusatzbetten): 98
Nächtigungen 2019 gesamt: 16.743
Bettenauslastung gesamt: 47 %

Aufgrund der Corona-Pandemie und der anschließenden Generalsanierung zeigen die Zahlen nach 2019 kein vollständiges Bild.

Woher kommt eigentlich der Name Arbogast?

Der Name Arbogast stammt aus dem Althochdeutschen: arbi = Erbe, Gast = Fremder, Gast. Arbogast bedeutet also: der Gast, der zum Erben wird.

Das Bildungshaus erhielt seinen Namen von der St. Arbogast-Kirche an der Straße von Götzis nach Klaus. Nomen est omen. Der Name ist wie
eine Widmung und Wegweisung: Der Gast bleibt nicht Fremder, er wird zum »Erben«, nimmt Anteil und nimmt etwas mit.

Der Hl. Arbogast wurde um 550 Bischof in Straßburg. Er begann unter den
eingefallenen Alemannen das Christentum neu aufzurichten und das Bistum zu reorganisieren. Arbogast soll an dem Ort, wo heute die Kirche steht, als Einsiedler gelebt haben. So erzählt eine Legende. Die Kirche wird 1473 zum ersten Mal als Kapelle des »St. Arbogast in der Klause« erwähnt. Der heutige Bau entstand um 1710. Eine Statue des Hl. Arbogast (16. Jh.) ist rechts an der Vorderwand zu sehen.

St. Arbogast war ein beliebter Wallfahrtsort. Heute noch gehen Pilger/innen jeden Samstag von Pfingsten bis zum Fest der Kreuzerhöhung (14. September) früh am Morgen von Götzis hierher und feiern Gottesdienst. Seit dem Mittelalter bis heute kommen Menschen mit ihren persönlichen Anliegen nach Arbogast. Insbesondere Bein- und Fußleidende knie(t)en sich in den Gebetsstein an der Südseite der Kirche, um Heilung und Segen zu erlangen. Aber auch Frauen und Männer, sagt man, die einen Partner oder eine Partnerin fürs Leben suchen, bringen hier ihren Herzenswunsch vor Gott ...